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Tag 47 und 48: zurück nach Thailand

Bereits am Morgen um 7:30 Uhr wurden wir an unserem Guesthouse abgeholt, um um 8:00 Uhr vom Zentrum Kampots aus mit einem Mini-Van in Richtung Norden zu starten. Öffentliche Busse fahren die Strecke nicht, daher mussten wir wieder mit einem Mini-Van fahren. Wir hatten die lange Fahrt zurück nach Thailand in zwei Teile aufgeteilt. So ging es heute in das ca. 250 km entfernte Städtchen Koh Kong, welches kurz vor der Grenze zu Thailand liegt. Die Fahrt verlief zu unserer Überraschung ziemlich unspektakulär. Keine Wechsel des Mini-Vans, akzeptable Fahrweise, keine unverhältnismäßig langen Pausen und ordentliche Sitze mit vernünftigem Platzangebot.
Bereits um ca. 13:00 Uhr waren wir in Koh Kong angekommen und bezogen unser sehr einfaches Guesthouse. So blieb Zeit, Koh Kong zu besichtigen. Das interessante hier war, dass fast gar kein Tourismus existierte. Lediglich einige wenige Westler, die auf dem Weg von oder nach Thailand, wie wir, hier für eine Nacht halt machten. Ansonsten authentisches kambodianisches Kleinstadt-Leben.
Am nächsten Morgen fuhren wir per Tuktuk die restlichen 10 km bis zur Grenze. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Überrascht hat uns, dass wir diesmal nur ein Thailand-Visum für 15 Tage bekamen. Bei unserer ersten Einreise am Flughafen in Bangkok waren es noch 30 Tage gewesen. Wir zählten schnell unsere verbleibenden Tage bis zum Rückflug nach Deutschland: Es sind 14. Glück gehabt…
Hinter der Grenze standen zahlreiche Mini-Vans, welche auf Kunden warteten. Dank der Hilfe eines netten Australiers, der schon auf der letzten Etappe mit uns gemeinsam unterwegs war, hatten wir den richtigen Mini-Van auch schnell gefunden. Bereits 15 Minuten später war Abfahrt. Auch hier wieder eine angenehme Fahrt, diesmal in ca. 1,5 Stunden bis nach Trat. Hätten wir vorher gewusst, dass alles so reibungslos funktioniert, hätten wir den Transfer an einem Tag gemacht. Na ja, hinterher ist man immer schlauer. Bemerkenswert: Auf den vier Passagierplätzen vor uns im Van saßen neun (!) Einheimische (darunter vier Kinder). Auf den sechs Plätzen dahinter saßen sechs Westler.
Nach einem kurzen Rundgang durch Trat und einer leckeren Mini-Pizza suchten wir uns ein Songthaew, welches uns die ca. 30 km bis zum Fähranleger brachte. Wir fanden in der Mittagshitze aber kein günstiges Gemeinschafts-Taxi, welches in die Richtung fuhr. So willigten wir schnell in das Angebot ein, das uns ein privates Songthaew für 300 Bath (ca. 9 Euro) die 30 km fuhr.
Am Fähranleger wartete gerade eine Fähre. Schnell hatten wir dafür Tickets gekauft und machten es uns auf dem Oberdeck im Schatten gemütlich. Ein paar Minuten später ging es schon los und wir sahen in der Ferne unser Domizil für die nächsten 7 Tage: Die Insel Koh Chang.
Vom Fähranleger auf der Insel gingen wir zu Fuß ca. 2,5 km bis zu unserem Hotel. Wir dachten, die Bewegung würde uns gut tun. Doch es ging zwei Mal ordentlich bergauf und das bei der größten Mittagshitze.
Aber als wir unseren Bungalow in einer sehr schönen Anlage mit Pool bezogen hatten, war die Anstrengung schon wieder vergessen.

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Tag 46: Bokor Hill

Heute ging es mit dem Motorroller zum „Bokor-Hill-Nationalpark“. Dahin führte eine tolle kurvige Straße mit wenig Verkehr, welche über eine Strecke von 30 km auf über 700 m Anstieg.
Was wir oben vorfanden, war sehr skurril: Zuerst einen riesigen chinesischen Hotelkomplex. Er war offensichtlich noch geöffnet. Man sah aber keine Gäste, lediglich Angestellte. Die Gebäude sind alle schon viele Jahre alt und es wurde wahrscheinlich nie etwas daran gemacht. Das alles war ein verstörender Anblick. Es war zugleich hässlich aber auch faszinierend.
Hinter dem großen Hotelkomplex steht – wahrscheinlich schon viel länger – ein kleiner alter Tempel direkt an einem steilen Abhang mit toller Aussicht zum Meer. Auch dieser Tempel war halb verfallen und ungepflegt.
Als drittes gibt es auf dem Bokor Hill eine verlassene Siedlung, welche ab 1920 von französischen Siedlern inklusive katholischer Kirche angelegt wurde. Auch hier ein ähnliches Bild: Halb verfallene Gebäude, hier aber vor vielen Jahren komplett verlassen und daher heute irgendwie unheimlich.
Wie schon oben geschrieben: Zugleich faszinierend und verstörend. Aber es machte großen Spaß überall herumzustöbern und nach Fotomotiven zu suchen.
Die Rückfahrt machte noch mehr Spaß als die Hinfahrt, da der Motorroller bergab natürlich dynamischer lief…
Auch heute verbrachten wir den Nachmittag und Abend wieder wie gestern, hatten jedoch noch eine interessante Beobachtung: Schon am Morgen wurde auf dem Hof vor einem sehr einfachen Haus, welches wir jeden Tag auf dem Weg zu und von unserem Guesthouse ein paar Mal passieren, ein ordentliches Zeltdach, mehrere Tische mit Tischtüchern und schönen Stühlen aufgebaut. Davor, halb auf dem Schotterweg, wurde ein ca. vier Meter hoher Turm aus Metallgestänge aufgebaut und mit Tüchern und Lichtern geschmückt. Als wir am Nachmittag wieder daran vorbei fuhren, stand auf ungefähr halber Höhe in diesem Turm ein Sarg. Die Tische und Stühle waren nun voll belegt mit Leuten, die in ruhiger Stimmung etwas aßen. Dazu wurde traurige Musik gespielt. Als wir nach unserem Abendessen erneut daran vorbei fuhren, war der Sarg mit einem einfachen Ofen aus Blech „umkleidet“ und brannte. Die Tische waren immer noch voll besetzt. Als wir unseren Hotelmanager darauf ansprachen bestätigte er unsere Vermutung. Wir hatten eine Trauerfeier mitsamt Einäscherung des Toten gesehen. Andere Länder, andere Sitten!

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Tag 45: Geh doch hin, wo der Pfeffer wächst!

Nachdem wir ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt hatten, machten wir uns mit einem Motorroller auf den Weg zu einer ca. 25 km entfernten Farm. Die Hälfte der Strecke führte über eine „Dirt Road“, also einen staubigen mit Schlaglöchern gespickten Feldweg.
Auf der Farm wird Pfeffer angebaut! Wir nahmen an einer interessanten Führung teil, in der uns alle Schritte der Pfeffer-Produktion gezeigt wurden. Wir lernten auch viele verschiedene Pfeffer-Sorten bei einer Verkostung kennen. Zum Abschluss aßen wir noch im zugehörigen Restaurant zwei leckere Essen, in welchen natürlich der hier angebaute Pfeffer deutlich zu schmecken war. Als Nachtisch gab es ein Vanille-Eis mit Pfeffer. Sehr interessanter Geschmack.
Auf dem Rückweg besuchten wir einen Strand am Golf von Thailand. Es war interessant zu sehen, wie hier die Einheimischen „einen Tag am Strand“ verbrachten. Wir erhielten auch gleich eine Einladung an einem Picknick teilzunehmen. Da wir aber gerade gegessen hatten, lehnten wir (nicht nur deswegen) ab.
Den Nachmittag verbrachten wir in unserem Bungalow, später gönnten wir uns vor dem Abendessen noch einen „Sundowner“ in einer netten Bar mit Blick auf den örtlichen Fluss.

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Tag 44: Kampot, nicht Kompott

Früh am Morgen brachen wir wieder auf, die Fahrt mit dem „Giant Ibis“ Bus brachte uns von Phnom Penh weiter nach Süden in das kleine Städtchen Kampot. Der Bus war nicht so toll wie der, mit dem wir nach Phnom Penh gefahren waren. Es war aber immer noch eine der besseren Fahrten.
Kampot hat ein niedliches Zentrum mit vielen, vielen Restaurants und Bars. Das kommt daher, dass hier viele Touristen Station machen, und sich auch viele westliche „Aussteiger“ niedergelassen haben. Manche davon betreiben Restaurants, manche arbeiten Online und manche leben von Ersparnissen.
Unser Guesthouse ist etwas außerhalb, wir haben dafür einen schönen großen Bungalow zu einem ordentlichen Preis.
Nur der Weg dahin führt durch eine ziemlich „authentische Gegend“. Nachdem wir im Zentrum zu Abend gegessen hatten und es dunkel geworden war, zogen wir es vor, mit einem Tuktuk zurück zum Guesthouse zu fahren. Der Grund dafür war nicht hauptsächlich, dass wir Angst vor einem Überfall in der Dunkelheit gehabt hätten. Wir hatten auch Angst vor den vielen Hunden, die hier ihre Aufgabe als Wachhunde nach Einbruch der Dunkelheit sehr ernst nehmen. Dadurch, dass es zur Straße hin keine Zäune gibt, kommen einem die Hunde dann manchmal ziemlich unangenehm nahe. Auch in unserem Guesthouse war das so, aber die zwei Hunde „Happy“ und „Ohly“ kannten uns vom Check-In und ließen uns daher im Dunkeln ohne Probleme eintreten…

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Tag 42 und 43: Phnom Penh

Ich hatte vorher keine Vorstellung, wie Phnom Penh sein würde. Ich hatte einfach noch nie etwas von Phnom Penh gehört und auch noch nichts im Reiseführer o. Ä. gelesen.
Daher war die Stadt für mich in vielerlei Hinsicht überraschend:

  • Relativ (!) sauber, nicht gerade wie Zürich, aber sauberer als Vientiane oder Neapel.
  • Modern, nicht so modern wie Bangkok, aber deutlich moderner als Vientiane.
  • Lebendig, ohne Ende Menschen, Motorroller, Autos.
  • Viele gute Restaurants, Bars und Hotels.
  • Baustellen, Baustellen, Baustellen! Hier werden an jeder Ecke neue Hochhäuser gebaut.
  • Arm an Sehenswürdigkeiten für Touristen.

  • Wir sahen uns am ersten Tag den Tempel Wat Phnom (Tempel auf dem Hügel) an, der auch der Namensgeber der Stadt Phnom Penh (Hügel der Penh) ist. Danach stolperten wir auf der Suche nach einem Cafe zufällig in eine Buchmesse der Universität von Phnom Penh. Sehr interessant, so viele begeisterte junge Menschen bei so einer Veranstaltung zu beobachten. Das nächste Ziel war die alte Markthalle der Stadt. Sie stammt, wie viele andere Gebäude, aus der französischen Kolonialzeit. Überall findet man schöne restaurierte Villen entlang der großen Boulevards rund um den Wat Phnom oder den kambodschanischen Königspalast.
    Den Königspalast besichtigten wir am Vormittag unseres zweiten Tages in Phnom Penh. Thronsaal, Königliche Residenz, Silberpagode. Alles sehr, sehr prächtig. Aber so viel Reichtum macht einen in einem solchen Land nachdenklich. Der Fußboden der Silberpagode besteht aus eben Silber mit einem materiellen Wert von über 3 Mio. Euro. Der große goldene Buddha in der Silberpagode ist mit vielen Diamanten geschmückt, der größte allein hat 25 Karat. Und in den ländlichen Gebieten reicht das Geld nicht für Schulen oder ordentliche Straßen.
    Aber auch wir verbrachten den Rest unserer Zeit in Phnom Penh in unserem schönen Hotel, in schönen Restaurants oder Bars…